Das Spukhaus
Das Spukhaus in Stans
von Walter Ineichen
Es steht ein Haus im Stanser Dorfe
drinnen spuke es seit Jahren
man spricht von Geistern aller Arten
von sichtbar- als auch unsichtbaren.
Das Phänomen sei unerklärlich
niemand wisse einen Rat,
wie dem Gespuk sei beizukommen
und wie es überhaupt auftrat.
Um Mitternacht, zur Geisterstunde
sind Gespenster losgelassen
das Blut gefriert dir in den Adern
und du wirst vor Schreck erblassen.
Es knaxt und quietscht in dem Gebälke
ein Geheul lässt dich entsetzen
sind‘s Gespenster, ist‘s der Wind
wenn Tür und Tor und Fenster schletzen?
Geheimnisvolle Lichter fackeln
der Schatten einer Riesenhand
zittert in dem irren Lichte
und reisst ein Bild weg von der Wand.
An jedem Freitag dem dreizehnten
artet dieser Spuk dann aus
es scheint als züngeln Flammen
aus dem Ziegeldach heraus.
Geheul und Schreie sind zu hören
es scheint als würd‘ das Haus erbeben
doch nach wenigen Minuten
sieht man Nebelschwaden schweben.
Der ganze Spuk ist nun vorbei
das Haus steht da als wie zuvor
Geranien blühen vor den Fenstern
geschlossen wieder Tür und Tor.
Ist es eine arme Seele
die noch keine Ruhe findet
und sich beinahe jede Nacht
im verwunsch‘nen Haus ankündet?
Wird die Seele nun erlöst
wenn man das ganze Haus abreisst?
Wird sie sich nicht nochmals melden
anderswo als Poltergeist?
Wie man mittlerweile weiss
ist das Spukhaus nun verschwunden
dem Erdenboden gleich gemacht
die Geisterstunden sind verschwunden.
Bald baut man dort ein neues Haus
ohne Blumen vor dem Fenster
aus grauem Beton und aus Glas
wird‘s ein Gespenst für die Gespenster.
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