Fasnacht
Fasnachtszeit
von Walter Ineichen
Jetzt ist sie da die Fasnachtszeit,
wo alle spinnen weit und breit,
wo Männlein, Weiblein ganz normale
werfen sich in eine Schale,
um eine Zeit lang so zum Schein
ein ganz anderer Mensch zu sein.
Da sieht man Cowboys und Dämonen,
Hexen, Nutten, Filmstars, Gnomen,
Häschen, Löwen und so weiter,
die Phantasie wird immer breiter.
Ein jeder wäre gerne das,
wie er im Kleid erscheint als Spass.
Sie beginnen sich nun zu formieren,
und durch die Strassen zu marschieren,
mit Trommeln, Pauken und Posaunen
bringen sie das Volk zum Staunen.
Sie guuggen sich die Lungen raus,
für dich Musik, für mich ein Graus.
Das geht so weiter Nächte, Tage
nirgendwo gibt's eine Klage.
Sie guuggen sich in einen Rausch
Kurz genannt: Der Fasnachtsplausch.
Die einen sind total besoffen,
von den andern ist's zu hoffen.
Die Zünftler sehen anders aus.
Die machen mehr auf Saus und Braus.
Der Meister, der stellt sich jetzt dar
als momentaner Superstar,
und nach dem grossen Fressen
ist auch er vergessen.
Bald folgt dann eben unwillkürlich
die Ernüchterung natürlich
das Dorf ist wieder still und stumm,
wie schnell war doch die Fasnacht rum.
Und die liebe Polizei
war natürlich auch dabei.
Gar mancher musste eben
seinen Fahrausweis abgeben.
Der eine hat's genossen
den andern hat's verdrossen.
Und 's ist klar, im nächsten Jahr
wird das alles wieder wahr.
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