Schweiz
Der Weg der Schweiz 1291 - 2010
Ein Rückblick auf die Schweizer Geschichte
von
Walter Ineichen
1. Periode:
1291 - 1798
Die Eidgenossenschaft entwickelt sich in Form eines Staatenbundes
Die dreiörtige Eidgenossenschaft
1291 Bund der drei Waldstätte Uri, Schwyz und Unterwalden. Bundesbrief in lateinischer Sprache
1315 Schlacht am Morgarten, Sieg gegen Habsburg
Die achtörtige Eidgenossenschaft
1332 Bund mit Luzern
1351 Bund mit Zürich
1352 Bund mit Glarus und Zug
1353 Bund mit Bern
1386 Schlacht bei Sempach, Sieg gegen Habsburg
1415 Eroberung des Aargaus (Untertanenland)
1460 Eroberung des Thurgaus (Untertanenland)
Die dreizehnörtige Eidgenossenschaft
1474 - 1477 Burgunderkriege: Siege gegen Karl den Kühnen bei Grandson, Murten und Nancy
1481 Stanser Verkommnis.
Niklaus von Flüe kann einen Bürgerkrieg unter den Eidgenossen verhindern.
Aufnahme von Freiburg und Solothurn in den Bund
1499 Schwabenkrieg gegen Maximilian I. Sieg bei Dornach. Reichsfreiheit
1501 Basel und Schaffhausen werden in den Bund aufgenommen
1513 Appenzell wird in den Bund aufgenommen
1515 Niederlage von Marignano (bei Mailand; heisst heute Melegnano)
Ende der Grossmachtspolitik, Beginn der Neutralitätspolitik
1527-
1536 Reformation. Die Eidgenossenschaft spaltet sich in zwei konfessionelle Lager.
Glaubenskriege
1536 Bern erobert die Waadt
1648 Der Westfälische Friede beendigt den Dreissigjährigen Krieg.
Die Schweiz wird formell unabhängig vom Deutschen Reich
1653 Der grosse Bauernkrieg. Verarmte Bauern erheben sich gegen städtische Herrschaften.
Die Bauern werden von den Regierungstruppen geschlagen
1798 Einmarsch der französischen Truppen, Untergang der alten Eidgenossenschaft
2. Periode:
1798 - 1803 Einheitsstaat: Helvetische Republik
Die Schweiz wird ein Einheitsstaat mit 19 Verwaltungsbezirken (Kantone).
Untertanenverhältnisse werden abgeschafft und Rechtsgleichheit und Wirtschaftsfreiheit eingeführt. Erstmals gilt in der Schweiz die Trennung der drei Staatsgewalten Legislative, Exekutive und Justiz.
3. Periode:
1803 - 1848 Staatenbund
Mediation
1803 Napoleon diktiert der Eidgenossenschaft die Mediationsverfassung (Vermittlungsakte).
1803 SG, GR, AG, TG, TI, VD werden Schweizer Kantone
1803-
1815 Die Schweiz wird wieder ein Staatenbund.
Restauration
1815 Bundesvertrag: Der Bund besteht aus 22 weitgehend souveränen Kantonen, nachdem VS, NE und GE Schweizer Kantone wurden
1815 Wiener Kongress: Völkerrechtliche Anerkennung der Schweizerischen Neutralität.
1815- 1830 Wiederherstellung der alten Zustände, Rückkehr der Aristokraten, Vorherrschaft der Stadt über das Land.
Regeneration
Ab 1830 Erstarkung der Liberalen, Forderung nach Rechtsgleichheit, persönlichen Freiheitsrechten und politischen Rechten.
1845 Die konservativen, katholischen Kantone LU, UR, SZ, OW, NW, ZG, FR, VS gründen den Sonderbund.
1847 Sonderbundskrieg. Rascher Sieg der eidgenössischen Truppen unter General Dufour über die Sonderbundskantone.
4. Periode:
Die neue Eidgenossenschaft in der Form eines Bundesstaates
1848 Die Schweizerische Bundesverfassung tritt in Kraft.
Kompromiss zwischen extremem Föderalismus und extremem Zentralismus
Garantie der persönlichen Freiheitsrechte
Allgemeines Wahlrecht (für Männer)
Die Kantone behalten die Souveränität, soweit diese nicht durch die
Bundesverfassung eingeschränkt ist.
1874 Erste Totalrevision der BV. Einführung des fakultativen Gesetzesreferendums.
1891 Einführung der Volksinitiative auf Teilrevision der BV.
1920 Eintritt in den Völkerbund (Vorläufer der heutigen UNO nach dem 1. Weltkrieg).
1938 Der Völkerbund anerkennt die uneingeschränkte Neutralität der Schweiz.
1948 Einführung der AHV.
1959 Der Kanton Waadt hebt das Frauenstimmrechtsverbot auf.
Der Bundesrat wird erstmals gemäss der Zauberformel gewählt.
1960 Die Schweiz tritt der EFTA bei.
1963 Beitritt der Schweiz zum Europarat.
1971 Das Frauenstimmrechtsverbot auf eidgenössischer Ebene wird abgeschafft.
1977 Einführung einer obligatorischen Arbeitslosenversicherung.
1977 Der Kanton Jura wird 26. Kanton der Schweiz.
1981 Mann und Frau werden verfassungsmässig gleichberechtigt.
1984 Elisabeth Kopp (FDP/ZH) wird erste Bundesrätin
1986 Ein Beitritt zur UNO wird mit grossem Mehr abgelehnt.
1988 Gleichberechtigung von Mann und Frau in Ehe und Familie.
1989 Die Abschaffung der Schweizer Armee wird abgelehnt.
1991 Das Stimm- und Wahlrechtsalter wird von 20 auf 18 herabgesetzt.
1992 Der Beitritt zum Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) wird abgelehnt.
1999 Volk und Stände stimmen der zweiten Totalrevision der Bundesverfassung zu.
2000 Die revidierte Bundesverfassung tritt in Kraft.
Das Schweizer Stimmvolk stimmt den bilateralen Verträgen mit der EU zu.
2002 Volk und Stände stimmen dem UNO-Beitritt zu.
2003 Ende der seit 1959 traditionellen Zauberformel im Bundesrat
2005 Beitritt zum EU-Schengen-Dublin Abkommen
Ausdehnung der Personenfreizügigkeit auf die neuen EU-Länder
2008 Gemässigte Ex-SVP-Politiker verlassen die SVP und gründen die BDP
(Bürgerlich Demokratische Partei)
2009 Weiterführung der Personenfreizügigkeit mit den EU-Ländern und
Ausdehnung auf Rumänien und Bulgarien. (60% Ja Stimmen)
2010 Mit vier Sitzen verfügen die Frauen erstmals über die Mehrheit in der siebenköpfigen
Landesregierung (Bundesrat)
Wann sind die Kantone der Eidgenossenschaft beigetreten?
1291 Uri, Schwyz, Unterwalden
1332 Luzern
1351 Zürich
1352 Glarus, Zug
1353 Bern
1481 Freiburg, Solothurn
1501 Basel, Schaffhausen
1513 Appenzell
1803 St. Gallen, Graubünden, Aargau, Thurgau, Tessin, Waadt
1815 Wallis, Neuenburg, Genf
1977 Jura
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